Die alte Jungfer Hester Harper und die lebenslustige junge Katherine leben völlig zurückgezogen auf einer kleinen Farm im australischen Outback. Eines Tages nimmt ihr einsames und eintöniges Leben eine tragische Wendung: Katherine fährt auf dem Heimweg von einer Feier einen Mann an, den Hester in einem alten Brunnen in der Nähe verschwinden läßt.
Doch vieles bleibt im dunklen: Ist es wirklich der Körper eines Menschen? Lebt er gar noch? Oder ist er tatsächlich tot? Immer wieder hört Katherine die Stimme eines Mannes im Brunnen. Oder leidet sie durch die Abgeschiedenheit von der Welt gar an Halluzinationen? Jahrelang aufgestaute Konflikte, Phantasien und Bedürfnisse drängen plötzlich mit aller Macht an die Oberfläche.
Mit Hester Harper ist Elizabeth Jolley eine Figur gelungen, die eine Mischung aus Leidenschaft und Frigidität ist und die die Verlorenheit eines einsamen Frauenlebens zwischen Realität und Traum meisterhaft zum Ausdruck bringt.
Buchbeginn
"Was hast du mir gebracht, Hester? Was hast du mir aus dem Laden mitgebracht?"
"Ich hab' Katherine gebracht, Vater", antwortete Miss Harper. "Ich hab' Katherine gebracht, aber sie ist für mich."
Zitat
"Was Hester an Katherine so besonders schätzte, war die Art, wie sie mit beiden Händen nach dem Leben griff. Sie wollte das Leben genau so, wie sie es in Filmen sah, sie wollte das Abenteuer, und Hester wurde in diesen Sog mit hineingezogen. Diese Lebensgier nahm verschiedene Formen an, darunter auch die, alles haben zu wollen, was für Geld zu haben war. Überall in Magazinen, vor allem aber im Kino, erfuhr Katherine aus der Werbung, daß sie nur dies oder jenes brauchte, um vollkommen glücklich zu sein. Auch Hester ließ der gesunde Menschenverstand dann oft im Stich, und sie ließ sich einfach mitreißen."
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